Seit einigen Jahren erregen in den USA neue Verfahren zur Geschlechtsauswahl Aufsehen, die in der modernen Reproduktionsmedizin eingesetzt werden können. Inzwischen mehren sich die Anzeichen, dass in den USA die Selektion des Geschlechts zur Normalität werden könnte: Die neuen Methoden gehören inzwischen zum Standardrepertoire von Reproduktionskliniken; Massenmedien breiten sich über das Thema aus; und in Internetforen organisieren sich enttäuschte Eltern, die das Kind mit dem „falschen“ Geschlecht bekommen haben. Höchste Zeit für eine feministische Kritik, die nicht in die Falle tappt, eine Trennlinie zwischen guter „westlicher“ und schlechter „asiatischer“ Geschlechtsselektion zu ziehen.