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Technische Lösungen

In den letzten Jahren werden angesichts der multiplen Krisen immer wieder neue technische Lösungen hervorgebracht – sogenannte Technofixes. Durch diese Technikgläubigkeit unserer Gesellschaft werden oftmals dringend nötige systemische Veränderungen verhindert. Getreu dem Motto: Die Technik wird’s schon richten. Davon profitieren vor allem die Erfinder*innen solcher Technofixes. Der Rundbrief vom Forum Umwelt und Entwicklung (FUE) bietet Denkanstöße zu diesem Thema mit aktuellen Beispielen.

FUE (2023): Rundbrief I/2023 – Tech[no]fixes. PDF oder gedruckt kostenlos bestellbar, 56 Seiten, online: www.forumue.de oder www.kurzelinks.de/gid266-pskk.

 

Gentechnik und Pestizide

Die neuen Gentechniken werden als Möglichkeit diskutiert, durch die Entwicklung neuer schädlings- und/oder krankheitsresistenter Sorten oder bestimmter Kulturpflanzen, den Einsatz von Pestiziden in Europa zu verringern. Immer häufiger ist zu hören, dass gentechnisch veränderte Nutzpflanzen notwendig sind, um die „Farm to Fork”-Ziele bis 2030 zu erreichen. Warum dieser Gedanke ein Trugschluss ist, wird in diesem Positionspapier von Foodwatch erörtert.

Foodwatch (2023) Gentechnik und Pestizide. PDF, 19 Seiten, Online: www.foodwatch.org oder www.kurzelinks.de/gid266-pskl.

 

Gentechnik in der Schweiz

In diesem Schweizer Positionspapier fordern rund 60 zivilgesellschaftliche Organisationen den Schweizer Bundesrat und das Parlament auf, alle vorhandenen wie künftigen gentechnischen Methoden und die daraus entstehenden gentechnisch veränderten Organismen (GVO) und Produkte weiterhin unter dem bestehenden Gentechnikrecht zu regulieren und zu kennzeichnen.

Keine neue Gentechnik durch die Hintertüre! (2023): Positionierung Neue Gentechnik – Gentechnik auch in Zukunft strikt regulieren. Online: www.keine-neue-gentechnik.ch oder www.kurzelinks.de/gid266-pskm.

 

Rechtswidrige Patente

Dieser Bericht bietet einen Überblick über erteilte Patente und Patentanmeldungen mit Ansprüchen für die konventionelle Pflanzenzüchtung in Europa. Im letzten Jahrzehnt wurden immer mehr Patente für konventionell gezüchtete Pflanzen für die Lebensmittelproduktion angemeldet. Es sind vor allem internationale Unternehmen aus der Agrochemiebranche, die diese Patente anmelden, z.B. Bayer, BASF, Syngenta und Corteva, aber auch einige traditionelle Züchter wie Rijk Zwaan und KWS.

No Patents on Seeds (2023): Report – The future of plant breeding is under threat in Europe. PDF, 32 Seiten, Englisch, online: www.no-patents-on-seeds.org oder www.kurzelinks.de/gid266-pskn.

 

Risiken von gv-Bäumen

In mehreren Teilen der Welt versuchen Papierproduzenten, gentechnisch veränderte (gv) Baumarten anzupflanzen. Aber was sind gv-Bäume oder transgene Bäume? Und welche Risiken birgt die großflächige Anpflanzung? In der Broschüre des World Rainforest Movement (WRM) finden sich grundlegende Informationen zu gv-Bäumen, insbesondere zu zwei Sorten von Eukalyptusbäumen, die in Brasilien bereits zugelassen wurden – dem ersten Land, das ihre kommerzielle Nutzung genehmigt hat.

WRM (2023): Danger – GE Trees. PDF, 16 Seiten, Englisch, online: www.wrm.org.uy oder www.kurzelinks.de/gid266-psko.

 

Wer bestimmt, was auf den Teller kommt?

Im dritten Teil dieser Reihe zu Lebensmittelsystemen dokumentiert der internationale Think Tank IPES-Food die Geschichte des wachsenden Einflusses von Unternehmen auf unsere Lebensmittel und schlägt transformative Lösungen für mehr Demokratisierung im Dienste des öffentlichen Interesses vor. Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass Konzerne immer mehr Macht über unsere Lebensmittelsysteme gewinnen und erörtert Ansätze, um diesen Trend zu stoppen.

IPES-Food (2023): Who‘s tipping the scales? The growing influence of corporations on the governance of food systems, and how to counter it. PDF, 44 Seiten, Englisch, online: www.ipes-food.org oder www.kurzelinks.de/gid266-pskg.

 

Mehr Schaden als Nutzen

Die katholische Organisation Catholic Agency for Overseas Development (CAFOD) hat in einem Bericht herausgearbeitet, wie die Weltbank es großen Agrarunternehmen erleichtert hat, ihre Rolle auf den Lebensmittelmärkten auf der ganzen Welt auszubauen. Anstatt ihrer Pflicht zur Bekämpfung der Armut nachzukommen, fördert sie ein Modell der landwirtschaftlichen Entwicklung, das der großen Agrarindustrie auf Kosten einiger der ärmsten Kleinbauern zugutekommt.

CAFOD (2023): Sowing the seeds of poverty. How the World Bank harms poor farmers. PDF, 49 Seiten, Englisch, online: www.cafod.org.uk oder www.kurzelinks.de/gid266-pskh.

 

Gerechte Bodenpolitik für Ackerflächen

Landwirtschaftliche Böden in Deutschland sind sehr ungleich verteilt, Investor*innen und Großbetriebe nutzen Boden als Spekulationsobjekt. Das lässt die Bodenpreise steigen und führt zur Konzentration von viel Fläche in den Händen weniger, profitorientierter Akteure. Kleine Betriebe und Bäuer*innen können sich Agrarflächen dadurch kaum noch leisten. Dieses Dossier setzt sich für eine klimagerechte und gemeinwohlorientierte Landwirtschaft ein, in der Boden nach ökologischen Kriterien sowie kleinteiliger, schonender und vielfältiger bewirtschaftet wird.

Konzeptwerk Neue Ökonomie (2023): Bausteine für Klimagerechtigkeit. Gerechte Bodenpolitik. Online: www.konzeptwerk-neue-oekonomie.org oder www.kurzelinks.de/gid266-pskj.

 

Tagungsdoku: NIPT auf Trisomien als Kassenleistung?

Im Herbst 2022 führten das Bündnis #NoNIPT und das Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik eine Tagung mit dem Titel „Der NIPT auf Trisomien als Kassenleistung: selbstbestimmte Entscheidung oder gesellschaftlich erwünschte Selektion?!“ durch. Die Tagungsdokumentation enthält neben Sachberichten zum NIPT und dem Zulassungsverfahren verschiedene Vorträge sowie eine Zusammenfassung der Podiumsgespräche mit Aktivist*innen mit Trisomie 21, jeweils mit Übersetzung in einfache Sprache.

Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik/#NoNIPT – Bündnis gegen die Kassenfinanzierung des Bluttests auf Trisomien* (2023): Der NIPT auf Trisomien als Kassenleistung. Jahrestagung des Netzwerks gegen Selektion durch Pränataldiagnostik & #NoNIPT. 125 Seiten, online: www.kurzelinks.de/gid266-la.

 

Genome Editing am Menschen

Die Organisator*innen des Third International Summit on Human Genome Editing, der im März im Francis Crick-Institut in London stattfand, haben einen offiziellen Bericht veröffentlicht, der die Vortragsinhalte und Argumente der Referent*innen zusammenfasst. Das wissenschaftliche Gipfeltreffen war u.a. von den britischen und US-amerikanischen Wissenschaftsakademien organisiert worden.

National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine (Hg.) (2023): Third International Summit on Human Genome Editing. Expanding Capabilities, Participation, and Access: Proceedings of a Workshop – in Brief. The National Academies Press, 15 Seiten, kostenloses PDF, online: www.doi.org/10.17226/27066.

 

Armut und Gesundheit

Bei dem Kongresses Armut und Gesundheit 2023 diskutierten in insgesamt 110 Veranstaltungen 2.067 Teilnehmende unter dem Motto „gemeinsam Wandel gestalten“. Die Online-Dokumentation des Kongresses umfasst alle Beiträge, die Referierende zur Verfügung gestellt haben.

Online: www.armut-und-gesundheit.de/ueber-den-kongress/do….

GID Meta
Erschienen in
GID-Ausgabe
266
vom August 2023
Seite 35 - 36

GID-Redaktion

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