Rezension: „Nicht 2, sondern 3“
Kinderbuch über Trisomie 21
„Theodor hat das Down-Syndrom. Das ist keine Krankheit. Es ist nicht ansteckend, und es tut auch nicht weh. Heilen kann man es auch nicht, denn es hat etwas mit dem Bauplan seines Körpers zu tun.“ Ira Nemeth, die selbst ein Kind mit Trisomie 21 hat, findet altersgerechte Worte, um das Down-Syndrom zu erklären. Das Buch richtet sich vor allem an Geschwister und andere Kinder, in deren Lebensumfeld es Menschen mit Trisomie 21 gibt. Von der Geburt Theodors über die ersten Wochen zuhause und seinen Start in den Kindergarten bis hin zur Ankunft eines weiteren Geschwisterchens erleben wir das Familienleben aus der Perspektive der älteren Schwester Hermine. Der liebevolle Blick, den Hermine auf Theodor hat – wenn dieser nicht gerade ihren Nachtisch klaut –, spiegelt sich auch in den begleitenden Illustrationen von Billy Bock wieder. Ihr selbstbewusster Umgang mit den behindertenfeindlichen Kommentaren fremder Erwachsener macht Mut – und das Buch auch gerade deswegen zu einem wichtigen Vorlesewerk nicht nur für Geschwisterkinder.
Nemeth, I./Bock, B. (2022): Nicht 2, sondern 3. Hermine, ihr Bruder Theodor und das Down-Syndrom. Independent Publishing, 32 Seiten, Print: 9,95 Euro, ISBN: 978-3-00071-222-7.
Jonte Lindemann ist Mitarbeiter*in des GeN und Redakteur*in des GiD.