Reprotechnologien

Piktogramm: Petrischale mit Eizelle und Spermien

Eizell„spende“ und „Leihmutterschaft“ sind in Deutschland verboten, das regelt das Embryonenschutzgesetz (EschG). Um solche Reproduktionstechnologien dennoch zu nutzen, reisen Schätzungen zufolge jedes Jahr bis zu 3.000 deutsche Paare ins Ausland. Der starke Kinderwunsch dieser Paare, das vermeintliche Kindeswohl, die mit dem Reproduktionstourismus verbundenen Probleme, ein postuliertes „Recht“ auf ein eigenes Kind – diese Argumente werden von unterschiedlichen Gruppen verstärkt vorgebracht, um die Verabschiedung eines „modernen“, liberalen Fortpflanzungsmedizingesetzes voranzubringen.

Selten thematisiert werden die geringen Erfolgsaussichten reproduktiver Technologien und alternative Möglichkeiten der Familiengründung wie Pflegekinder oder Co-Parenting. Die Probleme und Rechte von „Spenderinnen“ und „Leihmüttern“ kommen in diesen Diskursen noch weniger vor.

Beiträge zu diesem Thema

  • Uterustransplantation. Vollkommene Weiblichkeit?

    Von
    15. Februar 2021

    Die Uterustransplantation, auch Gebärmuttertransplantation genannt, ist im Diskurs um Schwangerschaft und Weiblichkeit eine recht unbekannte medizinische Behandlung. Mit dieser Reproduktionstechnik werden inzwischen jedoch Kinderwünsche realisiert.

  • Vom Kinderwunsch zum Leben mit Wunschkind

    Portrait Nathan
    Von
    15. Februar 2021

    Trotz widriger Rahmenbedingungen bekommen immer mehr queere Personen Kinder. Nathan war schwanger und hat im Juli 2020 sein und Annas Kind zur Welt gebracht. Im Interview berichtet er über seine Erfahrungen der letzten Jahre vom Kinderwunsch, über die Suche nach einer Samenspende, Befruchtung, Schwangerschaft und Geburt – bis hin zum Wochenbett und den ersten Lebensmonaten als queeres Elternteil.

  • Von Leitlinien und Liebe, Samen und Sorge(n)

    Louise Aloupic
    Von
    15. Februar 2021

    Reproduktion via Samenbank ermöglicht Familiengründungen jenseits der normativen Vorstellung von Kleinfamilie. Zugangs- und Kostenregelungen reproduktionsmedizinischer Leistungen sowie das veraltete „Abstammungsrecht“ erschweren jedoch queere Kinderwünsche und verstärken intersektionale Diskriminierungen.

  • Glossar

    Louise Aloupic
    Von
    15. Februar 2021

    Als kleine Sprachhilfe für die Lektüre dieses Schwerpunktes (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) erklären wir hier reproduktionsmedizinische (Fach-)Wörter und beschreiben einige der vorkommenden Bezeichnungen der geschlechtlichen und sexuellen Vielfalt.

  • Reproduktion jenseits normativer Vorstellungen

    Louise Aloupic
    Von
    15. Februar 2021

    Die gesellschaftliche Betrachtung von Kinderwünschen, Schwangerschaftserleben und Familiengründung ist nach wie vor heteronormativ und verhaftet in einem binären Verständnis von Geschlecht. In diesem Schwerpunkt geht es um Lebensrealitäten jenseits von „Junge oder Mädchen“ und „Vater, Mutter, Kind“ und um die Rolle der Reproduktionsmedizin dabei.