Beiträge zu diesem Thema

  • Die Personalisierung der Depression

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    In der psychiatrischen Forschung und Praxis hat sich in den letzten Jahren ein neues Leitbild etabliert: die Vision einer „Personalisierten Psychiatrie“. Eine Abstimmung von Therapien auf die individuellen Charakteristika der Patient*innen soll nicht nur deren Effektivität erhöhen, sondern auch die volkswirtschaftlichen Kosten psychischer Erkrankungen senken. In einigen Ansätzen ist damit auch eine neue Definition psychischer Erkrankungen verbunden, die kontrovers diskutiert wird. Ein aktuelles Forschungsprojekt untersucht die Dynamiken und Auswirkungen dieses Ansatzes.

  • Betroffenenkontrolle als Alternative

    Organisiert vom Träger des antipsychiatrischen Wohnprojekts Weglaufhaus, dem „Verein zum Schutz vor psychiatrischer Gewalt“, fand am 2. und 3. September 2011 in Berlin eine internationale Konferenz statt, auf der sich Betroffene und UnterstützerInnen unter dem Motto „Auf der Suche nach dem Rosengarten“ mit Alternativen zur Psychiatrie beschäftigten. Ein Konferenzbericht.

  • „Eine echte Lücke im System“

    Interview mit
    31. Oktober 2011

    Das „Pajaro Valley Sunrise Center“, eine Einrichtung, die ähnlich dem Berliner Weglaufhaus Begleitung beim Ausstieg aus der Medikation mit Psychopharmaka anbieten wird, befindet sich derzeit im Aufbau. Sie soll in Watsonville (Kalifornien) angesiedelt werden und zunächst über sechs Plätze verfügen.

  • Sanfte Zwänge und chemische Gewalt

    31. Oktober 2011

    Die Psychiatrie heute, heißt es, habe nichts mehr gemein mit gefängnisähnlichen Verwahranstalten. Auch der massive Einsatz von Psychopharmaka zur Ruhigstellung gehöre der Vergangenheit an. Doch wie tief greifend sind diese Veränderungen wirklich? Wie belastbar ist das Versprechen der Sozialpsychiatrie und der „neuen Generation" der Psychopharmaka, das Herausfallen „psychisch Kranker" aus ihrem sozialen Umfeld zu verhindern?

  • Defizite der Biochemie

    31. Oktober 2011

    Machtvoll verbinden sich Marketingstrategien von Arzneimittelherstellern mit den Biologisierungstendenzen der Psychiatrie. Unternehmerische Taktiken und methodische Tricks wecken hohe Erwartungen an die Wirksamkeit der Substanzen, und psychiatrische Krankheitsmodelle liefern die Grundlage dafür, dass seelische Krisen kaum noch als Produkt gesellschaftlicher Verhältnisse erkannt, sondern vor allem als biochemische Störung behandelt werden.