25 Jahre GeN

Rückblick und Ausblick

Die Crew grüßt Mitglieder, Abonnentinnen und Freunde!

Die taz hat zum 25-jährigen Jubiläum euphorisch über das GeN berichtet. Kein Wunder, Gentechnik-Kritik geht in die dritte Generation. Wir wollen das 25-jährige Bestehen des GeN zusammen mit Euch, den Wegbegleitern und Freundinnen, feiern. Alle Termine dazu in der Terminspalte. Geschichtsbewusst, wie wir sind, haben wir begonnen, eine Bewegungs-Timeline aufzustellen. Alle Highlights, Daten und Anekdoten aus 25 Jahren Gentechnik-Kritik haben wir aber nicht mehr auf dem Schirm. Deshalb brauchen wir Eure Hilfe! Schickt uns Eure Geschichte: www.gen-ethisches-netzwerk.de/25Jahre gen@gen-ethisches-netzwerk.de

Produktiv

„Ich erinnere mich, wie wir 1986 unter dem Aprikosenbaum in Beatrix Tappesers Garten in Bonn saßen und über die Gründung des GeN sprachen. Wir kannten uns aus der Bundesarbeitsgemeinschaft Gentechnik der Grünen. Es war die Zeit der großen Frauenkongresse mit Kritik an Gen- und Reproduktionstechnologien. Eine höchst produktive Öffentlichkeitsarbeit war im Gang. Und es gab damals schon den GID, der von zwei Menschen in Heimarbeit zusammengebastelt wurde. Es fehlte uns aber die institutionelle Absicherung: Also gründeten wir einen Verein.” Helga Satzinger ist Gründungsmitglied des GeN. Heute lebt und arbeitet sie in London.

Einmalig

„Als ich für meine Soziologie-Diplomarbeit im GeN-Archiv recherchiert habe, war das Büro des Vereins in der Schöneweider Straße in Berlin-Neukölln - nach all‘ den Wochen in der Uni-Bibliothek - für mich ein einmaliger Ort. Das hat mich nicht mehr losgelassen.“ Uta Wagenmann, Erstkontakt mit dem GeN im Sommer 1995, heute Mitarbeiterin des Vereins im Bereich Gen- und Reproduktionstechnologien in der Medizin.

Danke!

In dieser Ausgabe kann man immer wieder über die Kampagne „Meine Landwirtschaft - Unsere Wahl“ lesen. In ihr sind Vereine und Verbände zusammengeschlossen, die in Deutschland im Bereich Landwirtschaft engagiert sind. Die Schlussfolgerung des Weltagrarberichts „Weiter so ist keine Option!“ tragen sie als ein Leitmotiv in die Diskussionen und Auseinandersetzungen um die zukünftige EU-Agrarpolitik. Das GeN gehört zum Trägerkreis dieser Kampagne. Denn Agrarpolitik und Gentechnik sind nicht zu trennen. Wie zum Beispiel dem Text über den Besuch der Bäuerin und Aktivistin Esther Leiva aus Paraguay zu entnehmen ist, wirkt sich unsere Landwirtschaft global aus. Koalitionen und Netzwerke sind für das GeN Programm. „Meine Landwirtschaft“ ist nur das jüngste Beispiel in einer langen Reihe von Kooperationen. Anlässlich des Jubiläums geht deshalb unser Dank eben auch an Euch, liebe FreundInnen, MitstreiterInnen und KollegInnen!

Come to Tarrytown!

Das GeN beim gen-kritischen Vernetzungstreffen in den USA Ein globaler Markt für Leihmutterschaft, die Wiederkehr von Rassekonzepten in der Genforschung, gerichtliche Auseinandersetzungen um Patente, kommerzielle Gentests - all dies sind Themen, die viele Nichtregierungs-Organisationen und engagierte Individuen in den USA umtreiben. Das „Center for Genetics and Society“, eine kalifornische Organisation, die ähnlich wie das GeN arbeitet, organisierte deswegen Ende Juli in Tarrytown nahe New York ein Meeting und lud Susanne Schultz vom GeN ein, aus Deutschland zu berichten. Manche der US-Themen sind für uns zum Glück noch Zukunftsmusik, andere ein Grund, international über gemeinsamen Protest nachzudenken. So überlegten wir, wie das GeN-Projekt zu polizeilichen DNA-Datenbanken mit ähnlichen Kampagnen in den USA und Großbritannien zusammenarbeiten kann. Tarrytown soll dafür stehen, dass es auch aus linker, menschenrechtlich motivierter und antirassistischer Perspektive eine Kritik an neuen Biotechnologien gibt, die anders ist als die von Konservativen und Lebensschützern - ein Signal, das uns global miteinander verbindet.

Kampagne wider die Sammelwut

Hier seht Ihr AktivistInnen des GeN dabei, wie sie tausende von Wattestäbchen in großen Lettern vor das Justizministerium kleistern. Sie schreiben: DNA-Sammelwut stoppen! Die Aktion begleitete die Übergabe eines Offenen Briefes an die Bundesjustizministerin. Diesen Brief veröffentlichte das GeN zusammen mit etlichen Datenschutz- und Bürgerrechtsorganisationen, unter anderen dem Chaos Computer Club, dem Ak Vorratsdatenspeicherung und der Humanistischen Union. Gemeinsam mit diesen Organisationen rufen wir zum Protest gegen die stetige Ausweitung überwachungsstaatlicher Arsenale auf - und fordern konkrete Einschränkungen der behördlichen Sammelwut. Unterstützt die Kampagne mit einer Online-Unterschrift unter den Offenen Brief!: www.fingerwegvonmeinerDNA.de

Biotechnologische Agrar Science Fiction

Die BASF hat sich in den letzten Jahren zu dem wahrscheinlich wichtigsten Agro-Gentechkonzern in Deutschland entwickelt. GeN und GID sind seit Jahren am Ball. Bestellen Sie das Faltblatt des GeN zu BASFs Biotechnologischer Agrar Science Fiction (GeN, Brunnenstraße 4, 10119 Berlin, Fax: 030/6841183, eMail: gen@gen-ethisches-netzwerk.de) oder besuchen Sie www.gen-ethisches-netzwerk.de/basf. Unterstützen Sie die Arbeit des GeN mit Hinweisen oder auch finanziell! Konto: Gen-ethisches Netzwerk e.V., Stichwort: Biotechnologische Agrar Science Fiction, Postbank Berlin, Kto.Nr. 144 99-102, BLZ 100 100 10

Termine

Es wird ein heißer Herbst, das steht fest. Alle (bisher feststehenden) Termine rund um die 25 Jahre-GeN-Feierlichkeiten:
24. August, 19:30 Uhr, Berlin: Jäger und Sammler. DNA-Sammelwut und internationale Vernetzung polizeilicher Datenbanken. - Vortrags- und Diskussionsabend mit: Constanze Kurz (Chaos Computer Club), Eric Töpfer (CILIP/Bürgerrechte und Polizei), Sönke Hilbrans (Republikanischer Anwaltsverein), Uta Wagenmann (Gen-ethisches Netzwerk) Wo: Familiengarten, Oranienstr. 34 / Hofgebäude (U-Bhf. Kottbusser Tor, Bus M 29)
26. August, Berlin und europaweit: DNA-Sammelwut-Stoppen! - Europaweiter Aktionstag gegen die Prüm-Verträge und die internationale Vernetzung polizeilicher DNA-Datenbanken. In EU-Europa sollen an diesem Tag die polizeilichen Datenbanken mit Millionen DNA-Profilen zusammengeschaltet sein. Gegen diese neue biologische Dimension staatlicher Überwachung protestieren das GeN und überwachungskritische Gruppen in ganz Europa mit einem Aktionstag. Alle Infos auf: www.fingerwegvonmeinerdna.de
9. September, 19 Uhr, GeN-Büro: Das GeN lädt ein. - Gesprächsabend mit MitarbeiterInnen und Vorstand des GeN bei Brezeln und Wein. Wir berichten und sprechen über die laufende Arbeit, insbesondere über die Kampagne „DNA-Sammelwut stoppen!“. Weitere Themen: BASF als Intel der Pflanzenbiotechnologie? Entscheiden bald die EU-Mitgliedsländer über den Anbau von gv-Pflanzen? Patente - wie steht’s um den Brokkoli? Wo: Berlin, GeN-Büro, Brunnenstr. 4 (U-Bhf Rosenthalter Platz, Tram M1, M8, Bus: 240)
10. September, 17 Uhr, Berlin: Wir feiern 25 Jahre GeN! - Dampferfahrt und Feier: Mit dem Dampfer „Alexander“ stechen wir auf den Gewässern Berlins in See. Anschließend gemütliches Beisammensein in einer Berliner Lokalität. Treffpunkt in Berlin: Spreetours am Plänterwald, Bulgarische Straße/Wasserstr. (S-Bhf Plänterwald, Bus: 277, N79 (8 Min. Fußweg). Um Anmeldung wird gebeten: GeN, Brunnenstraße 4, 10119 Berlin, gen@gen-ethisches-netzwerk.de, Tel: 030/ 685 70 73. Unkostenbeitrag erwünscht (Richtwert 15 Euro, ermäßigt 8 Euro), niemand soll sich aus finanziellen Gründen ausgeschlossen fühlen.
13.-22. September, Berlin: GeN-Jubiläums-Filmabende: „Der Pannwitzblick“ (Dokumentarfilm von 1990, Regie: Didi Danquart) am 13.9., 19 Uhr im Kino Regenbogenfabrik und am 22.9., 18 Uhr in der Brotfabrik. „Michael Clayton“ (Thriller von 2007, Regie Tony Gilroy) am 15.9., 18 Uhr in der Brotfabrik und am 20.9., 19 Uhr im Kino Regenbogenfabrik.
18. Oktober, 19:30 Uhr, Bonn: Zu einem Infoabend zur Pflanzenbiotechnologie-Strategie der BASF lädt das GeN gemeinsam mit dem Arbeitskreis Gentechnologie Bonn, attac Bonn und der BUND Kreisgruppe Bonn ein. Referent ist Christof Potthof, Mitarbeiter des GeN. Wo: Migrapolis, Brüdergasse 16-18, 53111 Bonn.
27. Oktober, 19:30 Uhr Kirchseeon (bei München): Zu einem Infoabend zur Pflanzenbiotechnologie-Strategie der BASF lädt das GeN gemeinsam mit dem Arbeitskreis Gentechnik des Bund Naturschutz im Landkreis Ebersberg und der Initiative Kein Patent auf Leben! ein. Referent ist Christof Potthof, Mitarbeiter des GeN. Wo: Landgasthof Brückenwirt, An der Brücke 4, 85614 Kirchseeon.

Erschienen in
GID-Ausgabe
207
vom August 2011
Seite 4 - 5

GID-Redaktion

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