Materialien

Die Ethik des Baby-Machens

Basierend auf einer Konferenz des Center for Bioethics in Harvard beschäftigt sich dieses Beiheft zum Hastings Center Report mit verschiedenen Fragen rund um Autonomie, Gerechtigkeit und reproduktive Rechte. In den Beiträgen geht es um den Zugang zu reproduktiven Technologien, die Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen, Genome Editing, Uterustransplantationen und Pränataldiagnostik. Die Beiträge geben einen guten Überblick über den Stand der Debatte, lassen aber teilweise eine kritische Haltung vermissen.
➤ Supplement: Just Reproduction: Reimagining Autonomy in Reproductive Medicine, November/December 2017, Volume 47 , Issue Supplement S3, alle Artikel sind kostenlos online zugänglich unter www.onlinelibrary.wiley.com oder www.kurzlink.de/gid244_p.

Ratgeber für Eltern

Eine englischsprachige Broschüre möchte Eltern von Kindern mit Trisomie 21 vor allem in den ersten Tagen und Wochen unterstützen. Es werden Ratschläge für den Umgang mit der Diagnose gegeben, spezifische Gesundheitsprobleme wie Herzfehler erklärt und ein Ausblick in die mögliche Zukunft von Kindern mit Down Syndrom gegeben. Unterlegt werden die Ratschläge jeweils mit den persönliche Erfahrungsberichten von Müttern (leider keine Väter) in derselben Situation.
➤ Welcoming a Newborn with Down Syndrome: A New Parent’s Guide to the First Month, von Nancy McCrea Iannone, Stephanie Hall Meredith und dem Human Development Institute der Universität Kentucky. Kos­­tenlos auf englisch oder spanisch verfügbar unter www.downsyndromepregnancy.org.

Stellungnahme zu „Big Data”

Der Deutsche Ethikrat  hat im November des vergangenen Jahres eine Stellungnahme zu „Big Data und Gesundheit“ veröffentlicht, in der er eine Regelung empfiehlt, die sich „am zentralen Ziel der Datensouveränität orientiert“, um eine „grundrechtswahrende Verfügbarkeit für alle gesellschaftlichen Akteure“ zu gewährleisten. Das Papier zielt auf eine Veränderung datenschutzrechtlicher Bestimmungen im Interesse medizinischer Forschung.
➤ Die mehr als 200 Seiten lange Studie kann auf der Webseite des Ethikrates heruntergeladen werden: www.ethikrat.org.

Keine Patente auf Brokkoli, Gerste und Bier

Das internationale Bündnis No Patents on Seeds (Keine Patente auf Saatgut) hat einen weiteren Bericht zur aktuellen Lage der Patentierung von Pflanzen aus konventioneller Zucht veröffentlicht. „Keine Patente auf Brokkoli, Gerste und Bier!“ verdeutlicht anhand von drei Fallstudien, dass sich die Situation am Europäischen Patentamt nach der Veränderung der Regeln im Juni 2017 durch den Verwaltungsrat des Europäischen Patentamtes trotz anderslautender Versprechen nicht verbessert hat. Die Fallstudien betreffen Patente auf Kreuzung und Selektion, auf die Selektion von Pflanzen und auf zufällige Mutationen. Die AutorInnen zeigen zudem eine neue Strategie der Patent-Anmelder und was ihrer Meinung nach an der europäischen Gesetzgebung geändert werden muss.
➤ Christoph Then, Ruth Tippe, Katherine Dolan, Eva Gelinsky und Johanna Eckhardt: Keine Patente auf Brokkoli, Gerste und Bier! Bericht von No Patents on Seeds. Zum kos­tenfreien Herunterladen im Netz unter www.no-patents-on-seeds.org.

Zukunft der Wissenschaftskommunikation

Der Siggener Kreis besteht aus ExpertInnen aus Wissenschafts-PR, Journalismus sowie Forschung und Lehre. Während einer Tagung hat die Gruppe Empfehlungen ausgearbeitet wie anti-aufklärerischen Kräften und „alternativen Fakten“ in der Wissenschaftskommunikation begegnet werden kann. Sie fordert mehr Mut von der Wissenschaft und den Abbau von Transparenzdefiziten.
➤ Wissenschaft braucht Courage, Impulse aus der fünften Tagung des Siggener Kreises, 2017, das Papier als kostenloses pdf zum herunterladen auf www.wissenschaft-im-dialog.de oder direkt: www.kurzlink.de/gid244_m.

Neue Techniken in der Pflanzenzüchtung

Die Fachbehörden im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) haben einen neuen wissenschaftlichen Bericht zu den neuen molekularbiologischen und gentechnischen Techniken in der Pflanzenzüchtung und der Tierzucht veröffentlicht. Der Bericht vergleicht darüber die verschiedenen Methoden des Genome Editing mit denen herkömmlicher Verfahren der Züchtung und gentechnischer Verfahren. Auch „Anwendungspotenziale des Genome Editing im Bereich Ernährung und Landwirtschaft“ werden vorgestellt. Der Bericht war bereits im Sommer erstmalig veröffentlicht worden, damit LeserInnen gegebenenfalls Kommentare, Korrekturen oder Ergänzungen schicken konnten. Diese sind in der nun vorliegenden Version vom November des vergangenen Jahres farblich markiert.
➤ Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und andere (2017): Wissenschaftlicher Bericht der Fachbehörden im Geschäftsbereich des BMEL zu den neuen Techniken in der Pflanzenzüchtung und der Tierzucht. Zum kostenfreien Herunterladen auf den Seiten des BVL unter www.bvl.de oder www.kurzlink.de/gid244_z.

Empfehlungen zur Reproduzierbarkeitskrise

Die Königlich Niederländische Akademie der Wissenschaften (KNAW) analysiert in einem Bericht die Ursachen dafür, dass ein großer Anteil an publizierten Ergebnissen aus der Grundlagenforschung nicht wiederholbar ist. Darauf basierend enthält das Papier Empfehlungen, wie der Forschungsbetrieb in dieser Hinsicht verbessert werden kann.
➤ KNAW (2018), Replication studies - Improving reproducibility in the empirical sciences, englisch, 68 Seiten. Kostenloser Download unter www.knaw.nl oder www.kurzlink.de/gid244_aa.

Konzerne außer Kontrolle?

Der aktuelle Rundbrief des Forum Umwelt und Entwicklung beschäftigt sich in seinem Themenschwerpunkt Konzernmacht mit den Verflechtungen zwischen Konzernen und Politik. Neben Analysen zu den anstehenden Mega-Fusionen wird auch der Frage nachgegangen, was man diesen Entwicklungen entgegensetzen kann.
➤ Rundbrief IV/2017: Konzerne außer Kontrolle? Über Macht und Ohnmacht des Staates, online unter www.forumue.de oder www.kurzlink.de/gid244_q.

 

GID Meta
Erschienen in
GID-Ausgabe
244
vom Februar 2018
Seite 42