Editorial

... not yet fully understood

Mitte Juni publizierte das internationale Encode-Forschungskonsortium eine lange Reihe von Forschungsergebnissen, die sich aus äußerst detaillierten Untersuchungen von etwa einem Prozent des menschlichen Genoms ergeben hatten. Die Ergebnisse waren für die ForscherInnen überraschend: „The findings challenge the traditional view of our genetic blueprint as a tidy collection of independent genes, pointing instead to a complex network in which genes, along with regulatory elements and other types of DNA sequences that do not code for proteins, interact in overlapping ways not yet fully understood.“ Ich möchte es mal so sagen: Mit ihrer Erkenntnis rennen die ForscherInnen bei der Redaktion des GID offene Türen ein. Nicht, dass wir schon immer gewusst hätten, was da wie im Detail so vor sich geht. Aber dass das bisherige Wissen um die Funktionsweise des Genoms beschränkt ist, das hatten wir uns schon gedacht; insofern sind wir froh, dass diese Erkenntnisse jetzt Fachmagazine füllen und sind zudem gespannt, ob die oben zitierten Äußerungen Konsequenzen haben werden. Dazu passt die Nachricht, die uns sozusagen auf dem Weg zur Druckerei erreicht: Die Codex Allimentarius Kommission hat sich gegen eine Anwendung des Vorsorgeprinzipes bei Risiko-Analyse-Standards entschieden. Die Kommission ist das gemeinsame Gremium für Nahrungsmittel-Sicherheit der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Organisation für Ernährung und Landwirtschaft der Vereinten Nationen FAO. Sie setzt Sicherheits-Standards zum Beispiel m Bereich der Anwendung von Gen- und Biotechnologie in der Nahrungsmittel-Produktion. Ich möchte es mal so sagen: Nicht alle Türen standen scheinbar offen als die Erkenntnisse von Encode vorbeikamen ...
Die GID-Redaktion

Erschienen in
GID-Ausgabe
183
vom August 2007
Seite 2

GID-Redaktion

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