BASF: Pressemitteilung und Protestaktion

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Das GeN und Partnerorganisationen rufen zum Protest zur BASF-Hauptversammlung in Mannheim auf. Wir fordern den Vorstand auf, Maßnahmen zu ergreifen, um die Menschenrechtsverletzungen, die durch das Unternehmen immer wieder verursacht werden, zu unterbinden. 

Industrieanlage BASF

Quelle: Pixelio.de / Rike. Industrieanlage von der Bayer AG in Leverkusen.

Berlin, 22.04.24. Ob in China, Südafrika oder Brasilien – BASF kommt der Pflicht nicht nach, menschenwürdige Lebens- und Arbeitsbedingungen für Mitarbeiter*innen zu gewährleisten. Scheidender CEO Martin Brudermüller hat das Unternehmen in Bezug auf Klima und Menschenrechte in den letzten Jahren negativ geprägt. Profite werden auf Kosten von Menschenleben und der Umwelt gemacht, ohne dass BASF dafür in die Verantwortung gezogen wird oder sich Grundlegendes in der Unternehmensstruktur ändert.

Das Gen-ethische Netzwerk (GeN) fordert den BASF-Vorstand daher dazu auf:

  • die Dividende zu reduzieren anstatt Stellen und Zukunftsinvestitionen zu kürzen.
  • zusammen mit dem zukünftigen CEO Markus Kamieth effektivere Maßnahmen zu ergreifen, um die Menschenrechtsverletzungen und Umweltverschmutzungen zu verhindern.

Zusammen mit anderen Umwelt- und zivilgesellschaftlichen Organisationen wird das GeN mittels einer Protestaktion am kommenden Donnerstag den 25.04.24 um 8:00 Uhr vor dem Congress Center Rosengarten in Mannheim auf die eklatanten Menschenrechtsverletzungen des Unternehmens aufmerksam machen. 
Diejenigen Personen, die auf der Hauptversammlung kritische Fragen an die Konzernverantwortlichen der BASF stellen werden, stehen dann auch für Interviews und Hintergrundinformationen zur Verfügung.

Hintergrund

Anfang 2024 haben der Spiegel und das ZDF-Magazin Frontal berichtet, das das chinesische Unternehmen Markor Chemical, ein Joint-Venture Partner der BASF, an der staatlichen Überwachung und Internierung von Uigurischen Minderheiten in Zwangsarbeitslagern beteiligt gewesen ist. Die Tatsache, dass erst vor einem Jahr die Arbeitsbedingungen in Xinjiang einer internen Prüfung unterzogen wurden und dabei keine Notiz der Uigurischen Unterdrückung erfasst wurde, ist besorgniserregend.

Der Vorfall fügt sich in eine lange Kette von Menschenrechtsverletzungen ein, die in Verbindung mit der BASF stehen: zum Beispiel die unmenschlichen Arbeitsbedingungen und Kinderarbeit auf zwei Reisfarmen von BASF in Brasilien, oder der Umgang mit den Betroffenen von dem Massaker an der Platin-Mine in Marikana, Südafrika, am 16. August 2012. Der Bericht „Warten auf Gerechtigkeit“ von Brot-für-die-Welt zeigt, dass sich die Arbeitsbedingungen dort, kaum verbessert haben und die betroffenen Personen seit über 10 Jahren auf eine angemessene Entschädigung und Aufklärung warten. Währenddessen macht BASF weiterhin mit dem Bergbauunternehmen Sibanye-Stillwater vor Ort Geschäfte.

Das Unternehmen versäumt immer wieder, Verantwortung für Menschenrechtsverletzungen zu übernehmen und weitreichende Maßnahmen in der Unternehmensstruktur zu ergreifen, um würdige Arbeitsbedingungen entlang seiner Lieferketten sicherzustellen. Daher ist die Protestaktion vor Ort und das Einbringen kritischer Fragen aktuell wichtiger denn je. 
 

Pressekontakt: pascal.segura@gen-ethisches-netzwerk.de

22. April 2024

Pascal Segura Kliesow ist Molekularbiologe und Referent für Landwirtschaft und Lebensmittel beim Gen-ethischen Netzwerk.

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