Tagungsdoku zum Download bereit
Bluttest auf Trisomien als Kassenleistung?
Im Herbst 2022 führten das Bündnis #NoNIPT und das Netzwerk gegen Selektion durch Pränataldiagnostik eine gemeinsame Tagung unter dem Titel „Der NIPT auf Trisomien als Kassenleistung: selbstbestimmte Entscheidung oder gesellschaftlich erwünschte Selektion?!“ durch.
Nun steht auf der Website des Bündnisses eine umfangreiche Tagungsdokumentation zum Download bereit. Sie enthält neben Sachstandsberichten zum nicht-invasiven Pränataltest (NIPT) und dem Zulassungsverfahren als Kassenleistung verschiedene Vorträge, u.a. zu ökonomischen Aspekten oder einer möglichen Ausweitung der Testverfahren auf andere genetische Normabweichungen, jeweils mit einer Übersetzung in einfache Sprache.
Für alle, die nicht teilnehmen konnten, schafft die Zusammenfassung der Podiumsgespräche mit Aktivist*innen mit Trisomie 21 und mit Vertreter*innen von Selbsthilfeorganisationen behinderter Menschen einen guten Überblick über Kritik und Forderungen in Bezug auf die Kassenübernahme des NIPT. So erklärte z.B. Sebastian Urbanski, Schauspieler mit Downsyndrom: „Heute fahndet man nach Menschen mit Trisomien. Wonach fahndet man morgen? Das macht mir Angst. Es ist ein Zeichen, dass in unserer Gesellschaft eben doch nicht alle einen Platz haben sollen – egal, ob behindert oder nicht. Aber das darf nicht sein, das ist nicht richtig.“
Berichte aus den einzelnen Arbeitsgruppen gewähren Einblicke in die Peer-Beratung, zeigen feministische Perspektiven auf Pränataldiagnostik auf und beleuchten den Stellenwert von Beratung im Zusammenhang mit dem NIPT.
Besonders wertvoll an der Dokumentation ist, dass neben den Inputs auch Gedanken aus den entstandenen Diskussionen enthalten sind, die wichtige Impulse für die Weiterarbeit des Bündnisses und zukünftige Debatten liefern.
Die Tagungsdokumentation kann hier heruntergeladen werden: https://nonipt.de/news/die-tagungsdoku-steht-zum-download-bereit/
Jonte Lindemann ist Mitarbeiter*in des GeN und Redakteur*in des GiD.
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