Gehölze

Schwerpunkt

Gentechnik auf dem Holzweg: Die Argumente, die für die gentechnische Veränderung von Bäumen und anderen Gehölzen ins Feld geführt werden, gleichen denen im Agrarsektor. Ein Einblick in die Prioritäten und die Debatte in diesem Bereich.

Impressum

GID 171, Aug./Sept. 2005 21. Jahrgang - ISSN 0935-2481 Redaktion: Theresia Scheierling (ViSdP), Monika Feuerlein, Christof Potthof, Ute Sprenger, Stefanie Golla, Benjamin Köhler

Artikel in dieser Ausgabe

  • Industriell veränderte Bäume und Wälder

    Von Christof Potthof

    Die Argumente, die für die gentechnische Veränderung von Bäumen und anderen Gehölzen ins Feld geführt werden, gleichen denen im Agrarsektor. Ein Einblick in die Prioritäten und die Debatte in diesem Bereich.

  • Zu viele Unbekannte

    Von Anne Petermann

    Ein neu erschienener Bericht der Vereinten Nationen gibt einen "vorläufigen Überblick über Biotechnologie in der Forstwirtschaft, einschließlich gentechnischer Veränderungen". Diese Bestandsaufnahme weist jedoch deutliche Informationslücken auf.

  • Forstwirtschaft und Forschung

    Von Ricardo Carrere

    Privatwirtschaftliche Interessen werden mit den Forschungen an Universitäten und anderen Forschungseinrichtungen zur Deckung gebracht. Das Ziel ist die Eingliederung der Natur in rundherum ökonomisch verwertbare Produktionsprozesse.

  • Der Staat treibt's voran

    Von Christof Potthof

    Politisch ist es in Deutschland mehr als umstritten, welche Rolle die Gentechnik in der öffentlich finanzierten Forschung spielen soll. Dies verdeutlichten die Diskussionen, wenn Bundesverbraucherschutzministerin Renate Künast mal wieder eine ihrer Forschungsanstalten anwies, von dem einen oder anderen Projekt Abstand zu nehmen. Bei transgenen Gehölzen gibt es im privaten Sektor praktisch überhaupt keine Projekte.

  • Gentechnisch veränderte Gehölze, ihre Eigenschaften und Freisetzungen

    Von Benjamin Köhler Stefanie Golla

    Die hier vorliegende Zusammenstellung bezieht sich, soweit nicht anders erwähnt, auf erzielte Forschungs- und Entwicklungsergebnisse und vollzogene Freisetzungen. (Die sehr heterogene Datenlage spiegelt sich in einer entsprechenden Darstellung wieder).

  • In Zukunft k(l)eine Brötchen

    Von Friedrich Meuser

    In einem Verbundprojekt sollte die Zöliakie-auslösende Wirkung von Weizen mit gentechnischen Mitteln aufgehoben werden. Beteiligt waren verschiedene Uni-Institute aus Berlin, Hamburg und London und - zunächst - auch der Gentechnik-Konzern Monsanto. Das Projekt endete am Anfang dieses Jahres.

  • Einflussreiche Verbindungen

    Von Katja Richardt

    Manipulationen der Biotech-Industrie und deren Verbündung mit der Politik spielen eine durchaus entscheidende Rolle für den zunehmenden Einsatz von gentechnisch veränderten Pflanzen in den USA. Konzerne nehmen Einfluss auf Politik, Wissenschaft und Medien. Es entstehen politische Rahmenbedingungen, die eine Etablierung der transgenen Sorten erheblich fördern.

  • Pränataldiagnostik - mehr Nutzen als Schaden?

    Von Martina Puschke

    Bei der Anwendung und Ausweitung pränataldiagnostischer Untersuchungen entstehe mehr Nutzen als Schaden – dieses Fazit des an der Universität Würzburg durchgeführten "Forschungsprojekts zur Einstellung von Eltern zu ihrem Kind mit Down-Syndrom vor und nach Einführung der Pränataldiagnostik" wird derzeit häufig zitiert. Unerwähnt bleibt dabei, dass der Nutzen der PND lediglich für die wenigen Eltern dokumentiert ist, die sich für ein Kind entschieden haben, unabhängig davon, ob es behindert oder nicht-behindert sein wird. Dabei bleiben die Auswirkungen für das Leben von Menschen mit Behinderung gänzlich unbeantwortet.

  • Verdeckte Spielräume biomedizinischer Forschung

    Von Ninette Rothmüller

    Dieser Text befasst sich mit biomedizinischer Forschungspraxis, genauer mit Somatic Cell Nuclear Transfer (SCNT; Klonen durch Zellkerntransfer).(1) Beleuchtet werden Interpretationsfreiräume in der praktischen Umsetzung von Forschungsvorhaben im Bereich Stammzellenforschung. Am Beispiel der Arbeit des Stammzellenteams Newcastle upon Tyne in Großbritannien wird nach einer möglichen Beeinflussung weiblichen Selbstverständnisses durch biomedizinische Praxis gefragt.

  • 25 Jahre gegen Patente auf Leben

    Von Ruth Tippe

    Vor 25 Jahren wurde in USA das erste Bakterium patentiert. Der Supreme Court in USA befand, Bakterien seien "unbelebten chemischen Verbindungen weit ähnlicher als Pferden oder Bienen oder Himbeeren" und deshalb auch patentierbar. Diese Entscheidung hatte weitreichende Konsequenzen. Denn in den Folgejahren wurden sehr bald auch Patente auf Pflanzen und sogar auf Tiere angemeldet.

  • Unverantwortliche Versprechen

    Interview mit René Röspel

    Der Vorsitzende der Enquete-Kommission "Ethik und Recht der modernen Medizin", René Röspel (SPD), über unverantwortliche Versprechen, unrealistische wirtschaftliche Erwartungen und die unabsehbare Zukunft der Bioethik.

  • Ein Genfeld in der Tagesschau

    Von Thomas Janoschka

    Eine Aktion mit 300 GentechnikgegnerInnen schafft es in die Tagesschau, fast sämtliche Tageszeitungen berichten ausführlich. Verbände distanzieren sich bereits im Vorfeld und die forschungspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Katherina Reiche spricht von "Bio-Terroristen". Noch nie hat eine Aktion gegen die Agrogentechnik in Deutschland so viele Reaktionen produziert und ein so hohes Medienecho hervorgerufen. Was ist passiert?