GVO unter Beobachtung

Schwerpunkt

Die Entwickung der Agro-Gentechnologie wird seit ihren ersten Tagen äußerst kritisch beäugt. Zu recht wie sich herausstellt. Die Zivilgesellschaft hat - nicht selten in Kooperation mit anderen - unzählige Pannen und Skandale aufgedeckt oder verborgene Informationen aus Bergen von Akten ans Tageslicht gezerrt. Mittlerweile ist Achtgeben auch Teil der Regulierung von GVO.

Impressum

GID 192, Februar 2009, 25. Jahrgang, ISSN 0935-2481, Redaktion: Theresia Scheierling (ViSdP), Susanne Schultz, Christof Potthof, Mandy Scholz, Alexander Schwerin, Tom Bartneck

Artikel in dieser Ausgabe

  • Vorsicht: Transgene Organismen

    Von GID-Redaktion

    Die Entwickung der Agro-Gentechnologie wird seit ihren ersten Tagen äußerst kritisch beäugt. Zu recht wie sich herausstellt. Die Zivilgesellschaft hat - nicht selten in Kooperation mit anderen - unzählige Pannen und Skandale aufgedeckt oder verborgene Informationen aus Bergen von Akten ans Tageslicht gezerrt. Mittlerweile ist Achtgeben auch Teil der Regulierung von GVO.

  • MON810watch

    Von Christof Potthof

    Die einzige gentechnisch veränderte Pflanze, die aktuell in Europa kommerziell angebaut werden darf, ist der Insektengift produzierende Mais MON810 des US-Gentechnikkonzerns Monsanto. Mit einer zweifelhaften Übergangsgenehmigung ausgestattet wird er in Europa auf geringer Fläche angebaut. Seit Jahren mehrt sich die Kritik.

  • Gv-Erbsen

    Interview mit Armin Spök Rudolf Valenta

    Australische WissenschaftlerInnen hatten in einer Publikation berichtet, dass die Bildung eines Proteins aus Bohnen in gentechnisch veränderten Erbsen dazu führt, dass dieses Protein zu einer erhöhten Immunreaktion bei Versuchstieren führt. Die beiden Interviewpartner haben sich diesen Fachzeitschriftsbeitrag genauer angesehen.

  • Kontaminationen weltweit

    Von Becky Price

    Im Juni 2005 haben GeneWatch UK und Greenpeace International das GM Contamination Register ins Leben gerufen. In diesem Gentechnik-Verunreinigungsregister wird die wachsende Anzahl von Berichten über die Verunreinigung konventioneller Nahrungsmittel, von Saatgut und Wildpflanzen erfasst und dokumentiert.

  • Pollenmonitoring

    Interview mit Frieder Hofmann

    Pollenmonitoring kann eine hilfreiche Methode sein, um herauszufinden, auf welchem Wege geschützte Tierarten mit dem Gift aus gentechnisch veränderten insektenresistenten Maissorten in Kontakt kommen. Dafür liegen nun standardisierte Messmethoden vor, die in Brandenburg bereits angewandt werden.

  • Goldenen Reis überprüfen

    Von Christoph Then

    Was 1999 mit einem überraschenden technischem Erfolg begann, hat Befürworter wie Kritiker der Agro-Gentechnik gleichermaßen unter Zugzwang gesetzt. Kein anderes gentechnisch verändertes Produkt spaltet diese beiden Gruppen mehr als der so genannte Goldene Reis - und das nun schon seit zehn Jahren.

  • Pink and Blue

    Von Rajani Bhatia

    Seit einigen Jahren erregen in den USA neue Verfahren zur Geschlechtsauswahl Aufsehen, die in der modernen Reproduktionsmedizin eingesetzt werden können. Inzwischen mehren sich die Anzeichen, dass in den USA die Selektion des Geschlechts zur Normalität werden könnte: Die neuen Methoden gehören inzwischen zum Standardrepertoire von Reproduktionskliniken; Massenmedien breiten sich über das Thema aus; und in Internetforen organisieren sich enttäuschte Eltern, die das Kind mit dem „falschen“ Geschlecht bekommen haben. Höchste Zeit für eine feministische Kritik, die nicht in die Falle tappt, eine Trennlinie zwischen guter „westlicher“ und schlechter „asiatischer“ Geschlechtsselektion zu ziehen.

  • Gegen die guten Sitten

    Von Ingrid Schneider

    Ende November 2008 entschied die Große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes: Verfahren zur Gewinnung von embryonalen Stammzellkulturen, die die Zerstörung von Embryonen voraussetzen, verstoßen gegen die guten Sitten. Sie sind deshalb nicht patentierfähig. Damit findet ein jahrelanger Patentstreit ein zumindest vorläufiges Ende.

  • Kein Diskussionsbedarf

    Von Bartiomeiej Gasiulewics

    Wie wird im Nachbarland Polen über Pränataldiagnostik diskutiert? Eine Internetrecherche zeigt, dass ein kritischer öffentlicher Diskurs hier wenig verbreitet ist, auch wenn im medizinischen Alltag viele Ärzte und Ärztinnen Schwangeren keine vorgeburtlichen Untersuchungen empfehlen. Wenn, dann werden eher Schwangerschaftsabbrüche als die Diskriminierung von Behinderten problematisiert.

  • Im Dienste des C

    Von Ulrike Baureithel

    Bis zum Jahresende 2008 reichten fünf Gruppeninitiativen im Bundestag ihre Anträge oder Gesetzesentwürfe zum Thema Spätabtreibungen ein. Es geht dabei weder um den Paragraphen 218 noch um die grundsätzliche Problematik pränataler Diagnostik. Debattiert wird, ob das Schwangerenkonfliktgesetz reformiert werden sollte, um Beratungspflichten für ÄrztInnen und Entscheidungsfristen für Schwangere zu etablieren. Wäre es der Union ernst mit ethischen Bedenken, müsste sie die Frühdiagnostik im Rahmen der Schwangerenvorsorge insgesamt neu debattieren.

  • Kein kurzer Prozess

    Von Christiana Schuler

    In den Jahren 2006 und 2007 wurde in Gatersleben gentechnisch veränderter Winterweizen ausgesät. Im Frühjahr 2008 machten „freiwillige FeldbefreierInnen” dem Freisetzungsversuch ein Ende und stellten sich anschließend der Polizei. Der Prozess vor dem Landgericht in Magdeburg beginnt vorausssichtlich im Februar.